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      Erstes Medikament aus den Tiefen des Meeres gegen Eierstockkrebs in Österreich zugelassen  
       
 
 
 

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Wirkstoff aus der Seescheide erweitert die Therapiemöglichkeiten des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms

Foto Download - hier klickenWien, 12. November 2009

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist die fünfthäufigste bösartige Erkrankung der Frau. Es ist eine Erkrankung, deren Häufigkeit mit steigendem Alter zunimmt. Die große Gefahr bei dieser Art von Tumor besteht darin, dass er lange symptomlos bleibt und daher meist erst sehr spät entdeckt wird. Deutliche Symptome zeigen sich erst im Spätstadium. Für eine bestimmte Gruppe von Patientinnen steht nun eine neue effektive Therapieoption zur Verfügung: Trabectedin, ein Stoff der aus der karibischen Seescheide gewonnen wurde, kommt – in Kombination mit einer Standard-Chemotherapie – bei Wiederauftreten bzw. Metastasierung von platinsensitivem Eierstockkrebs erfolgreich zum Einsatz.

Erfolgreiches „Fischen“ nach innovativen Krebstherapien im Genpool des Meeres

Beinahe drei Viertel aller Organismen unserer Erde entstammen dem Meer. Die weitgehend unerforschte chemische Vielfalt dieser Biosphäre bietet ein enormes Potential für Forschung und Medizin, welche das biopharmazeutische Unternehmen PharmaMar seit mehr als 20 Jahren erforscht und nützt. 1986 begann der spanische Biochemiker und PharmaMar-Gründer Prof. Dr. Jose M. Fernández-Sousa, sich im Meer auf die Suche nach Molekülen und Wirkstoffen zu begeben, die als Basis für neue Krebsmedikamente dienen könnten.

Sogenannte Seescheiden (Ascidien) waren die Basis für die Entwicklung des ersten Krebsmedikamentes aus dem Meer. Es handelt sich dabei um kolonienbildende Manteltiere (Tunikate), die im Mittelmeer und in der Karibik vorkommen. Der Wirkstoff Trabectedin (Handelsname Yondelis®* ) wurde ursprünglich aus der karibischen Seescheide „Ecteinascidia turbinata“ gewonnen und verfügt über einen einzigartigen Wirkmechanismus: Trabectedin greift auf DNA-Ebene in den Zellzyklus ein. Es bindet an eine bestimmte Struktur der DNA, wodurch es zu einer Störung der Abläufe im Zellzyklus kommt. Dies führt letztlich zum Absterben der Krebszelle.

Im September 2007, der Wirkstoff konnte inzwischen synthetisch hergestellt werden, wurde Trabectedin als erstes Krebsmedikament aus dem Meer in Europa zugelassen und zwar für sogenannte Weichteilsarkome. Mit der Entwicklung dieses Medikamentes konnte eine wichtige Lücke in der Behandlung dieser eher seltenen Krebserkrankung geschlossen werden: Trabectedin war die erste Innovation bei der Behandlung des fortgeschrittenen Weichteilsarkoms seit immerhin 30 Jahren.

Mit der Kraft der Seescheide gegen Eierstockkrebs

Mit 28. Oktober 2009 erhielt Yondelis® * – in Kombination mit pegyliertem liposomalen Doxorubicin (PLD) – nun die EU-Marktzulassung für Eierstockkrebs: Zur Second Line-Therapie von Patientinnen, die an einer bestimmten Form (platinsensibles Ovarialkarzinom) von Eierstockkrebs leiden, die häufig auftritt, und bei denen bereits ein Rezidiv bzw. Metastasen aufgetreten sind. Die Wirkung ist effektiv, die Nebenwirkungen sind moderat; so treten zum Beispiel Haarausfall und Durchfall, typische Nebenwirkungen einer Standard-Chemotherapie, hier nur sehr selten auf.

Erste platinfreie Kombinationstherapie

Patientinnen, die an Eierstockkrebs leiden, werden zu Beginn (First Line-Therapie) mit einer Standard-Chemotherapie behandelt, die platin- und taxanhaltig ist. Tritt nach Abschluss dieser Chemotherapie nach mehr als 6 Monaten ein Rezidiv auf, spricht man von platinsensitivem Eierstockkrebs. Diese Patientinnen müssen wieder behandelt werden (Second Line-Therapie) und würden von einer weiteren platinhaltigen Therapie in der Regel profitieren. Doch ein Teil der Patientinnen verträgt diese Inhaltsstoffe nur schlecht.

Mit Trabectedin steht nun der erste Partner für eine platin- und taxanfreie Kombinationstherapie mit PLD zur Behandlung eines Wiederauftretens von Eierstockkrebs zur Verfügung. Zwar stehen platin- und taxanfreie Monotherapien zur Verfügung, die Kombinationstherapie mit Trabectedin und PLD weist allerdings eine siginfikant bessere Wirksamkeit als eine PLD-Monotherapie auf. Besonders sogenannte intermediär-platinsensible Patientinnen, das sind jene, die zwischen 6 und 12 Monaten nach Abschluss der ersten platinhältigen chemotherapeutischen Behandlung ein Rezidiv entwickeln, sprechen besonders gut auf die Kombinationstherapie mit Trabectedin an.

Ein Blick in die Zukunft

Seit über 20 Jahren befahren die Forschungsschiffe von PharmaMar die Weltmeere. MeeresbiologInnen des Unternehmens arbeiten dabei eng mit lokalen Forschungseinrichtungen zusammen. So konnte im Lauf der Jahre eine umfangreiche „Bibliothek“ mariner Proben angelegt werden, die als Basis für die Entwicklung von Krebsmedikamenten dient. Dank dieser einzigartigen Datenbank von marinen wirbellosen Tieren, Mikroorganismen und neuen Wirkstofffamilien sind in Zukunft noch viele weitere Wirkstoffentdeckungen und -entwicklungen zu erwarten.

* Handelsname darf nur in Fachmedien abgedruckt werden.

Über Yondelis

Trabectedin ist ein antitumoraler Wirkstoff, der ursprünglich aus der karibischen Seescheide (Ecteinascidia turbinata) gewonnen wurde. Diese Verbindung wird heute synthetisch hergestellt. Der Wirkstoff bindet im Zellkern an die kleine Furche der DNA-Helix (minor groove) und wirkt dadurch auf die Zellteilung, die genetischen Transkriptionsprozesse und den DNA-Reparaturmechanismus ein, was zu einer Störung des Zellzyklus und letztendlich zum Absterben der Zelle führt.

Im September 2007 erhielt Yondelis die Marktzulassung in der Europäischen Union zur Behandlung des fortgeschrittenen oder metastasierten Weichteilsarkoms. Im Oktober 2009 erteilte die Europäische Kommission Yondelis – in Kombination mit pegyliertem liposomalen Doxorubicin – die Marktzulassung für die Behandlung von Patientinnen mit platinsensiblem rezidivierenden Eierstockkrebs.

Über PharmaMar

PharmaMar mit Hauptniederlassung in Madrid (Spanien) wurde 1986 gegründet und ist das weltweit führende biopharmazeutische Unternehmen für die Weiterentwicklung von Krebsbehandlungen durch innovative Medikamente marinen Ursprungs.

Im Einklang mit der Biodiversitätskonvention unterstützt PharmaMar den Schutz, die Bewahrung und die nachhaltige Verwendung von wertvollen Ressourcen aus dem Meer.

Text der Presseaussendung sowie Foto zum Download unter:
PA_Yondelis_Zulassung_Ovarialkarzinom
Foto Ecteinascidia Turbinata

Fachliche Rückfragen :

Ing. Mag. Mario Huber
Key Account Manager Oncology
Mobil: +43 (0) 664 965 19 41
E-mail:mario.huber@innovex.com

Rückfragen Presse:

Barbara Urban
medical media consulting
Tel.: +43 (0)664 41 69 4 59
barbara.urban@medical-media-consulting.at

Harald Schenk
medical media consulting
Tel.: +43 (0)664 160 75 99
harald.schenk@medical-media-consulting.at


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