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      Krebsmedikamente aus den Tiefen des Meeres  
       
 
 
 

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Erfolgreiches „Fischen“ nach innovativen Krebstherapien im Genpool des Meeres

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Beinahe drei Viertel aller Organismen unserer Erde entstammen dem Meer. Die weitgehend unerforschte chemische Vielfalt dieser Biosphäre bietet ein enormes Potential für Forschung und Medizin. Dies erkannte der spanische Biochemiker Prof. Dr. Jose M. Fernández-Sousa bereits vor über 20 Jahren. 1986 begann er, sich im Meer auf die Suche nach Molekülen und Wirkstoffen zu begeben, die als Basis für neue Krebsmedikamente dienen könnten. Vor kurzem gelang es dem von ihm gegründeten biopharmazeutischen Unternehmen PharmaMar, das seit Anfang dieses Jahres auch in Österreich über eine Vertretung verfügt, das erste aus dem Meer gewonnene Krebsmedikament zur Zulassung zu bringen. Doch dies ist erst der Anfang. ExpertInnen versprechen sich für die Zukunft die Entwicklung einer ganzen Reihe von innovativen und höchst effektiven Krebsmedikamenten „aus den Tiefen des Meeres“.

Mission mit einzigartigem Zugang…

PharmaMar-Gründer Fernández-Sousa: „Innerhalb von vielen Millionen Jahren haben marine Lebensformen eine enorme biologische und chemische Diversität entwickelt. Und genau diese Vielfalt möchten wir für die Menschheit nutzbar machen. Unsere Mission ist es, durch die Erforschung und den gezielten Einsatz von Wirkstoffen aus dem Meer, innovative Krebsmedikamente zu entwickeln und dadurch die Behandlungsmöglichkeit von Krebs entscheidend zu verbessern.“

Seit 20 Jahren befahren die Forschungsschiffe von PharmaMar die Weltmeere. MeeresbiologInnen des Unternehmens arbeiten dabei eng mit lokalen Forschungseinrichtungen zusammen. So konnte im Lauf der Jahre eine umfangreiche „Bibliothek“ mariner Proben angelegt werden, die als Basis für die Entwicklung von Krebsmedikamenten dient.

Den Ausgangspunkt bilden wirbellose Meerestiere und Mikroorganismen. Die entnommenen Proben werden auf das Vorhandensein noch nicht bekannter Moleküle untersucht und diese werden dann auf ihren Einfluss auf Krebszellen geprüft. Auf diese Weise gelingt es den Forschern von PharmaMar chemische Strukturen zu entdecken, die teilweise völlig neuartige Wirkprinzipien gegen Tumorzellen zeigen.

Fernández-Sousa: „Sobald eine antitumorale Aktivität nachgewiesen ist, wird ein Prozess zur chemischen Synthese des Stoffes entwickelt. Diese ‚künstliche’ Gewinnung des Wirkstoffes macht uns unabhängig von der natürlichen Quelle und vermeidet vor allem die Beeinträchtigung des hochkomplexen und empfindlichen Ökosystems des Meeres.“

…führte zur Entwicklung des ersten Krebsmedikamentes „aus dem Meer“

Sogenannte Seescheiden (Ascidien) waren die Basis für die Entwicklung des ersten Krebsmedikamentes aus dem Meer. Es handelt sich dabei um kolonienbildende Manteltiere (Tunikaten), die im Mittelmeer und in der Karibik vorkommen. Der aus ihnen gewonnene und inzwischen synthetisch hergestellte Wirkstoff Trabectedin (Handelsname Yondelis*) verfügt über einen einzigartigen Wirkmechanismus: Trabectedin greift auf DNA-Ebene in den Zellzyklus ein. Es bindet an eine bestimmte Struktur der DNA („minor groove“), wodurch es zu einer Störung der Abläufe im Zellzyklus kommt. Dies führt letztlich zum Absterben der Krebszelle.

2007 erhielt der Wirkstoff unter dem Handelsnamen Yondelis* die europäische Zulassung für Weichteilsarkome, eine eher seltene Krebserkrankung. Mit der Entwicklung dieses Medikamentes konnte eine wichtige therapeutische Lücke geschlossen werden: Trabectedin ist die erste Innovation bei der Behandlung des fortgeschrittenen Weichteilsarkoms seit immerhin 30 Jahren. Dieser Wirkstoff erreicht bei der Mehrheit der Patienten eine Kontrolle des Tumorwachstums und damit eine Verlangsamung der Krankheitsprogression. Die Nebenwirkungen sind moderat.

Ein Blick in die Zukunft

Zur Zeit laufen diverse Studien mit Yondelis*. Aller Voraussicht nach wird dieser Wirkstoff in naher Zukunft auch zur Behandlung von Eierstockkrebs eingesetzt werden können. Ergebnisse, die unlängst beim europäischen Krebskongress in Stockholm vorgestellt wurden, sind vielversprechend.
Dank der einzigartigen PharmaMar-Datenbank von marinen wirbellosen Tieren, Mikroorganismen und neuen Wirkstofffamilien sind in Zukunft noch viele weitere Wirkstoffentdeckungen und -entwicklungen zu erwarten.

Über PharmaMar

PharmaMar mit Hauptniederlassung in Madrid (Spanien) und Labors in Cambridge (USA) wurde 1986 gegründet und ist das weltweit führende biopharmazeutische Unternehmen für die Weiterentwicklung von Krebsbehandlungen durch innovative Medikamente marinen Ursprungs.
Im Einklang mit der Biodiversitätskonvention unterstützt PharmaMar den Schutz, die Bewahrung und die nachhaltige Verwendung von wertvollen Ressourcen aus dem Meer.

Zu Yondelis

Trabectedin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Alkaloide und wurde von der EMEA zur Behandlung von erwachsenen PatientInnen mit fortgeschrittenem bzw. metastasiertem Weichteilsarkom zugelassen, wenn diese auf die Behandlung mit Anthrazyklinen bzw. Ifosamid nicht mehr ansprechen oder bei denen diese Medikamente kontraindiziert sind.
Trabectedin ist die synthetische Version eines Stoffes der Seescheide (Ecteinascidia turbinata). Der Wirkstoff bindet im Zellkern an die kleine Furche der DNA-Helix (minor groove), sodass die Helix der großen Furche (major groove) nachgibt. Diese Bindung triggert eine Kaskade von Ereignissen, die verschiedene Transkriptionsfaktoren, DNA-Bindungsproteine sowie DNA-Reparatur-Reaktionswege betreffen, was zu einer Störung des Zellzyklus und letztendlich zum Absterben der Zelle führt.

Hinweise

Satellitensymposium von PharmaMar im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen (DGHO), Österreichischen (ÖGHO) und Schweizerischen Gesellschaften (SGH, SGMO) für Hämatologie und Onkologie 2008: „Trabectedin: Fortschritte in der Therapie von Ovarialkarzinom und Weichteilsarkom“, Freitag, 10.10.2008, 16:00-17:30, Austria Center Vienna

Pressekonferenz anschließend an das Symposium: Freitag, 10.10.2008, 18:00 Uhr, Hotel Kaiserwasser; Info und Anmeldung: Tel.: Britta Haberland, +49 (0) 211 49700 528

* Der Handelname Yondelis® darf nur in Fachmedien abgedruckt werden. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf eine gendergerechte Schreibweise verzichtet.

Text der Presseaussendung sowie Fotos zum Download unter:
PA_Krebsmedikamente aus den Tiefen des Meeres
Foto Ecteinascidia Turbinata

Kontakt PharmaMar Österreich:

Mag. Mario Huber
Key Account Manager Oncology
Mobil: +43 (0) 664 965 19 41
Fax: +43 (0) 2735 36 231
E-Mail: mario.huber@innovex.com

Rückfragen Presse:

Barbara Urban
medical media consulting
Tel.: +43 (0)664 41 69 4 59
barbara.urban@medical-media-consulting.at

Harald Schenk
medical media consulting
Tel.: +43 (0)664 160 75 99
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